Heimatverein Fresenburg e.V. 

Die "Fresenburg"

Der Ortsteil Fresenburg wird erstmals am 01. Mai 1226 urkundlich erwähnt. Der Standort der Burg befand sich ca. 500 m westlich des heutigen Ortsteiles Fresenburg. Die Burg diente zur Sicherung der Grenzen gegen den Grafen von Tecklenburg und zur Hebung des Emszolls.
 
1252 ging der Besitz vom Grafen Calvelage-Ravensburg an den Bischof von Münster. Drosten und Burgmannen schützten Händler und Bürger aus dem Osnabrücker Raum auf ihrem Weg zu den friesischen Märkten. Um 1350 verlor die "Fresenburg" durch den Bau der Burg Nienhaus und der Paulsburg in Meppen allmählich an Bedeutung. Im Jahre 1422 wurde die Burgkapelle von der bereits seit längerem zerstörten und verlassenen Burg zu ihrem heutigen Standort in das Dorf Fresenburg verlegt.
 
An die Existenz der "Fresenburg" erinnert heute nur noch ein etwas erhöht liegendes Flurstück, welches als "Borg" bezeichnet wird. Auf ihm wurde vor etwa 40 Jahren beim Ackern aus Findlingen errichtete Grundmauern freigelegt.
 
Im Jahre 1962 ließen sich bei einer Ausgrabung noch Reste der alten Burg feststellen.

Die Kapelle

Die Kapelle wurde an ihrem neuen Standort im Jahre 1519 durch den Osnabrücker Weihbischof geweiht. In einer Karte der Ems um 1685 ist die Kapelle mit einem wuchtigen Turm, einem Mittelschiff und einem Altarraum dargestellt.
 
Nachdem die Kapelle im 18. Jahrhundert mehr und mehr verfiel, wurde 1824 der Chorraum renoviert und zu einer kleinen achteckigen Kapelle umgestaltet.
 
Nach einer zeitweiligen Nutzung als Schul- und Versammlungsraum dient die Kapelle heute wieder zur Andacht. An besonderen kirchlichen Festtagen wird der Bereich vor der Kapelle und der Dorfbrink in die Feierlichkeiten einbezogen.

Der Ortsteil Düthe - Sitz des Gerichtes

Der Ort Düthe wurde im Jahre 854 erstmals als "Dude" urkundlich erwähnt. Als Sitz des "Gogerichtes", welches einen Bereich in der Größenordnung eines Großkirchspiels betreute, erhielt Düthe eine bedeutsame Stellung. Weitere "Gogerichte" befanden sich in Meppen, Haselünne, Sögel und Aschendorf. Inhaber des Gerichtes in Düthe waren im Mittelalter die Edelherren von Düthe, eines der mächtigsten und angesehensten Adelsgeschlechter des Emslandes. Als Gerichtsplatz wird der "Theiort" vermutet, eine Flurbezeichnung, die im Volksmund heute noch den Bereich des Hofes Huntemann und Schulte-Greve beschreibt. Auch Familiennamen wie "Schwerings" (schwören?) und "Schriever" (Schreiber!) könnten auf das Gericht deuten.
 
Mitte des 17. Jahrhunderts zog die Richterfamilie nach Lathen, welches als Standort der Kirche und durch die verkehrsgünstige Lage zentralere Bedeutung erlangt hatte.
 
1808/09 wurde das alte Gericht Düthe/Lathen aufgelöst.

Melstrup

Der Ortsteil Melstrup wurde im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt. Im 16. Jahrhundert befanden sich im Ort vier Corveyer Höfe. Durch die Lage an der "Chausee" von Süden nach Norden (B 70) war Melstrup im 18. und 19. Jahrhundert , wie auch heute noch, eine Raststation für Durchreisende.

Altenohre und Ströhn

Der Ortsteil Altenohre wurde im 14. Jahrhundert als Standort eines Corveyer Hofes erstmals genannt.
 
Der Hof "Ströhn", heute Johanning, wurde 1320 erstmals im Heberegister des Klosters Corvey erwähnt. 1595 wurde eine zugehörige Windmühle verkauft. Ein Wasserstaurecht für eine in jüngere Zeit abgerissene Wassermühle wurde offensichtlich bei der letzten Flurbereinigung aufgegeben.
 
Der Kanaldurchstich der Ems am Ende des 19. Jahrhunderts machte den Bereich der Ortsteile Fresenburg und Düthe zu einer Insel, die nur noch durch drei Brücken und eine Fußgängerbrücke nach Osten verbunden ist.
 
Seit 1852 besteht der Schützenverein Düthe-Fresenburg. 
1934 schlossen sich die Ortsteile Fresenburg, Düthe und Melstrup zur Gemeinde Fresenburg zusammen. 1935 erfolgte der Bau eines Schießstandes und Sportplatzes. 1959 wurde der Schützenverein Melstrup gegründet. 1960 begann mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes die Entwicklung der Siedlung "Mühlenwinkel". 1972 baute der Schützenverein Düthe-Fresenburg ein Schützenhaus. 1972 wird die Gemeinde Fresenburg Mitglied der Samtgemeinde Lathen.