Heimatverein Fresenburg e.V. 

Backhaus Kanne

Der Heimatverein Fresenburg e. V. wird in diesem Jahr ein großes Projekt in Angriff nehmen. In unserer Gemeinde befindet sich ein ehemaliges Backhaus, dass wir beim Haus Rüschen am Schützenweg neu errichten. Die Baugenehmigung ist erteilt. Damit will der Heimatverein das letzte noch in Fresenburg stehende Backhaus wieder zu neuem Leben erwecken, es vor weiterem Verfall retten und für die kommenden Generationen bewahren. - Das war Stand im Mai 2008. 

Finanziell unterstützt wird das Vorhaben von:

Sponsoren des Backhauses

Mittlerweile sind einige Monate ins Land gegangen und wir möchten anhand einer Fotoserie den Werdegang des Projektes "Backhaus Kanne" hier dokumentieren.

Angefangen sind wir am 24. Mai 2008 mit dem Abriss des alten Backhauses auf dem Hof Kanne in Alt-Fresenburg. Das erste Foto zeigt den Zustand des alten Backhauses vor den Abbrucharbeiten.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Nachdem die Abbrucharbeiten am alten Standort abgeschlossen waren, sind alle verwertbaren Materialien, wie das Ständerwerk und die Dachziegel zum Bauhof der Gemeinde Fresenburg transportiert worden. Gleichzeitig wurde am neuen Standort beim Haus Rüschen mit den Aussteck- und Erdarbeiten begonnen. Nach Aushub der Fundamente erfolgten die Betonarbeiten.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne

 

Hier auf dem Bauhof hatten wir ideale Voraussetzungen, dass Ständerwerk des Backhauses neu auszurichten und schadhafte Holzteile zu erneuern. Auch hierzu wurden alte Eichenholzbalken verwendet, damit der Gesamteindruck eines alten Gebäudes erhalten bleibt. Einige Zeit später war es dann soweit, das restaurierte Ständerwerk wurde auf einen Strohanhänger per Winden hoch gehoben und zum neuen Standort gebracht.

 

 

 

Nun konnten wir mit den Maurerarbeiten beginnen. Als erstes wurde ein Sockel aus alten Sandsteinblöcken unter das Ständerwerk gesetzt. Es soll das Holz vor Spritzwasser bei Regen schützen. Danach begannen wir damit, die Gefache mit alten Steinen auszumauern.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne

 

Am 11. Oktober 2008 war es dann soweit, der Heimatverein konnte "Richtfest" feiern. Die Frauen des Vorstandes waren für das leibliche Wohl der vielen Helfer zuständig. Die Männer schnitten das Holz auf passende Längen zu und setzten den Dachstuhl auf. Wegen der geringen Größe des Hauses, konnte am selben Tag schon ein erster Regenschutz (Dachfolie) angebracht werden.

Der Nachmittag galt dann mehr dem Vergnügen. Die Frauen schmückten die Richtkrone und die Männer sorgten für die dazugehörigen Utensilien, wie einen Schinken und die Schnapsflasche.

 

Der Vorsitzende des Heimatvereins Heiner Schwering sagte den Richtspruch auf und bedankte sich bei allen Helfern für die bisher geleistete Arbeit. In gemütlicher Atmosphäre klang der Nachmittag aus.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Wie beim alten Backhaus auch, wurden die Giebel mit Pappelholz verbrettert. Das Dach wurde ebenfalls mit alten Dachpfannen wieder eingedeckt und so, wie auf dem Foto rechts zu sehen ist, gehen wir in die Winterpause 2008/2009.

Im Januar wurde die Arbeit fortgesetzt. Es mussten die restlichen Pappelholzstämme zu Brettern geschnitten werden. Sie sollten für die Schleppe am Backhaus dienen.
Im April ging die Arbeit am Ofen weiter. Unter der Brennkammer mauerten wir zuerst einige Lagen aus Vollklinkersteinen, wobei nur die Lagerfugen in ein Mörtelbett gelegt wurden. Die Stoßfugen wurden mit Sand verfüllt, damit sich die Steine bei Hitze ausdehnen und somit keine Risse im Mauerwerk entstehen können.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Im Anschluss daran mauerten wir die Brennkammer aus Schamottesteinen. Die Schamottewand um die Brennkammer herum hatte  die Dicke eines halben Steines (ca. 12 cm). Eine zweite Schicht aus Vollklinkern, ebenfalls ca. 12 cm breit, wurde mit einem Abstand von 2 bis 3 cm um die Schamottesteine gemauert und der Zwischenraum mit Sand verfüllt. In einem Abstand von weiteren ca. 35 cm wurden die Innenschale und die Außenwand gemauert. Danach verfüllten wir den gesamten Ofenraum mit Sand, bevor das Dach gerichtet und der Giebel gemauert wurden. Alte Dachpfannen dienten auch hier als Eindeckung. Die Schleppe erhielt eine Verbretterung mit dem im Januar geschnittenen Pappelholz.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne

 

 

An einem schönen Samstagnachmittag setzte der Vorsitzende  Heiner Schwering unter den wachsamen Augen des ehemaligen Eigentümers Johann Kanne den Hausstein mit der Aufschrift „Backhus Kanne 2008“ ein.

 

 

 

Es folgten die Innenarbeiten. Zuerst verklinkerten wir die Rückwand mit dem Ofenloch. Von einem Vereinsmitglied erhielten wir zwei wunderschöne alte Feuerstättenrückwandplatten aus Sandstein aus dem Jahre 1820. Im Dachbodenbereich angekommen, wurde auch gleich der Rauchabzug mit hoch gemauert. Dann kam der Tag, an dem wir einen Teil des Daches wieder abdecken mussten, um dem Schornstein fertig zu mauern. Er wurde außen sofort eingefugt und erhielt eine Abdeckkappe, die nicht nur vor Regen schützen, sondern auch den Rauch besser abziehen lassen soll.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne  

Backhaus KanneZur gleichen Zeit wurde von den Vereinsmitgliedern eine Obstbaumwiese angelegt. Die Gemeinde überließ uns in unmittelbarer Nähe zum Backhaus ein ca. 900 qm großes Grundstück, das bisher als Lagerplatz diente. Wir säuberten den Platz von allem Unrat, entfernten Wildwuchs, ebneten die Fläche ein und kultivierten sie. Danach wurden auf ihr 14 verschiedene alte heimische Obstsorten angepflanzt und gegen Wildverbiss mit Draht gesichert.

 

 

 

 

 

 

Bevor wir dann mit dem Pflastern um das Backhaus beginnen konnten, mussten zuerst einmal die Leitungsgräben ausgehoben werden. Auch die Obstbaumwiese erhielt eine Wasserleitung zur Versorgung der jungen Bäume im Sommer. Die Pflasterarbeiten gingen Dank kompetenter Fachleute aus dem Kreise des Heimatvereins und guter Beköstigung schnell voran. In der Zwischenzeit erhielt das Backhaus seine Fenster, die sich dem Erscheinungsbild der Fenster am benachbarten Haus Rüschen nahezu anglichen. Somit konnte der weitere Innenausbau fortgesetzt werden. Zwischen den Sparren und an den Giebeln wurde eine Dämmschicht angebracht und mit Folie abgedichtet. Auf dieser Konstruktion kam ein nicht brennbares Flies und als Abschluss erhielt der Dachraum eine Verbretterung aus unbesäumten Lärchenholz. Auch die Außenansicht des Gebäudes wurde fertig gestellt. Die Dachenden erhielten weiß gestrichene und verzierte Windfedern und eine aufwendig restaurierte Eingangstür schmückt jetzt das Backhaus.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   BHK54.jpg

            Backhaus Kanne         Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Kurz vor dem Jahreswechsel war es dann soweit. Der Vorstand wollte zum ersten Mal den Backofen anzünden, um zu erfahren, ob sich die ganze Mühe des Bauens auch gelohnt hatte. Das Feuer wurde im Brennraum entzündet und siehe dar, die Glut brannte ruhig und der Rauch zog optimal aus dem Ofenloch nach oben in den Schornstein ab, ohne das Backhaus einzuräuchern.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Witterungsbedingt mussten die Arbeiten dann bis in den März eingestellt werden. Erst mit Beginn der frostfreien Zeit ging die Arbeit weiter. Noch bei leichtem Schneefall wurden die alten Fliesen aus einer ehemaligen Bauernküche von den Mörtelresten befreit und gesäubert.
Am 20. März 2010 backten wir dann im Backhaus zum ersten Mal Brot. Bei 200 Grad Hitze waren die ersten 5 Brote in gut 30 Minuten fertig und schmeckten köstlich.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Eine Woche später wurden die Innenwände mit Lehm verputzt. Anfang April stand dann der letzte große Arbeitseinsatz bevor. An einem Samstag wurde der Estrich eingebracht und anschließend die Fliesen in der noch feuchten Zementmischung gelegt. Eine Woche später wurden sie eingeschlemmt. Damit war unser Backhaus fertig und der Einweihung am 8. Mai 2010 stand nichts mehr im Wege.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Zur Einweihung hatte der Heimatverein alle am Projekt „Backhaus Kanne“ beteiligten Personen eingeladen. Auch die Beteiligung aus der Gemeinde war sehr Groß. Durch Herrn Pastor Ortmann aus Lathen wurde das Backhaus eingeweiht und anschließend seiner Bestimmung übergeben. Bäckermeister Ralf Dickmann backte für alle Anwesenden ein leckeres Brot.

Backhaus Kanne   Backhaus Kanne

Backhaus Kanne

Die viele Arbeit und Mühe von fast 2 Jahren hatte sich gelohnt. Die Mitglieder und Freunde des Heimatvereins haben in ca. 1925 ehrenamtlich geleisteten Stunden ein ehemals nicht mehr funktionierendes Backhaus abgetragen, an anderer Stelle neu aufgebaut und zu neuem Leben erweckt.


Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle sagen wir vom Vorstand allen Helfern. Der Dank gilt Allen, die sich handwerklich eingebracht haben, die durch Materialspenden den Kostenrahmen niedrig gehalten haben und all denen, die uns finanziell bei diesem Projekt unterstützt haben.