Beschreibung des Wappens und der Flagge der Gemeinde Fresenburg
von Willy Rave, Niederlangen umgeschrieben von Heiner Schwering, Fresenburg
Artikel vom 5. März 1991, erschienen in der Ems-Zeitung
Im Frühjahr 1991 konnte der damalige Bürgermeister Gerhard Pöttker dem Rat verkünden, dass der Landkreis Emsland nunmehr die von den Mandatsträgern beschlossene Annahme eines Wappens und einer Flagge genehmigt und dem Siegelentwurf zugestimmt hat.
Wie Herr Pöttker weiter erklärte, war der Konzipierung des Wappens eine umfassende "Meinungsbildung", in die sowohl der Rat als auch die Bevölkerung eingebunden war, vorausgegangen.
Der Entwurf wurde von dem bekannten Heraldiker Dr. Ulf-Dietrich Korn aus Münster angefertigt.
"In Gold über goldenem Wellenschildfuß aus einer roten Zinnenmauer wachsend eine rote Linde mit drei starken Ästen, begleitet von zwei roten Zinnentürmen" so beschrieb Dr. Korn die von ihm aufgrund von Vorschlägen aus Fresenburg, Düthe und Melstrup - den drei ehemals selbstständigen Kommunen, aus der 1934 die Gemeinde Fresenburg gebildet wurde - mehrfach überarbeitete Darstellung.
Die Burg im Wappen bezieht sich auf die namensgebende Fresenburg. Sie wurde spätestens um 1220 von den staufisch gesonnenen Grafen von Calvelage-Ravensberg gegen die welfischen Tecklenburger Grafen und gegen die Friesen an der Emsschleife bei Düthe angelegt.
Am 1. Mai 1226 wurde Fresenburg als Burg "Vresenberghe" erstmalig urkundlich erwähnt, die Ortsteile Düthe und Melstrup erstmalig 854 und als "Dudi" und "Dude" bzw. "Meldesdorp" um das Jahr 1000 bezeichnet.
Die Linde versinnbildlicht den "Theiort", einen uralten Gerichtsplatz in Düthe, der bis ca. 1660 Ort des Burggerichts war.
Zeichen eines Gerichtsorts war üblicherweise eine Linde.
Die drei starken Äste des Baumes stehen für die drei Ortsteile der Kommune.
Die Verbindung von Burg und Linde lehnt sich an eine Darstellung auf einer im Jahr 1952 geschaffenen Schützenfahne der Gilde Düthe-Fresenburg an.
Die Wellen im Schildfuß weisen darauf hin, dass die alte Fresenburg, eine Wasseranlage war. Außerdem spielte das Wasser der Ems und des Dortmund-Ems-Kanals für die Gemeinde immer eine bedeutende Rolle.
Die Farben Gold und Rot sind die Wappenfarben des ehemaligen Fürstenbistums Münster, zu dessen Niederstift das Gemeindegebiet vom Jahr 1252 bis zum Ende des alten Reiches im Jahr 1803 gehörte.
Das Tuch der Flagge ist Rot und Gelb - die Farben wurden dem Gemeindewappen entnommen - und ist zu gleichen Teilen längsgestreift (oben Rot und unten Gelb). Auf der vorderen Drittellinie ist sie mit dem Symbol der Kommune belegt.